Die Gründungsgeschichte

Ni-Honto: aus dem Nichts geboren dank einer guten Idee 

Im Jahre 1966 hatte der in Zürich wohnhafte, von Heiligkreuz stammende Jean Bärtsch die zündende Idee, den Sport, Ju-Jitsu und Judo, den er in Zürich im Club Ni-Shuto mit Begeisterung ausübte, auch den Heiligkreuzern zugängig zu machen.

Eigentlich war der Anlass ein trauriger Tag, denn anlässlich der Beerdigung der Grossmutter von Armin, Ruedi und Peter Hobi traf Jean Bärtsch seine alten Kollegen und trat mit dieser Idee an sie heran. Wie wäre das, in Heiligreuz einen Judo- und Ju-Jitsuclub zu gründen?

Ausser ihm hatte zwar niemand eine Ahnung dieser zwei Kampfsportarten, aber an Kreativität fehlte es nicht.

Die Brüder Hobi liessen sich begeistern und suchten darauf ihrerseits andere Interessierte und schauten sich nach einem geeigneten Raum um.

In Ruedi Hobis Einfamilienhaus stand ein Kellerraum zur Verfügung, bzw. die Familie Hobi stellte diesen zur Verfügung. So weit so gut, aber was braucht es nun an Einrichtung?

Der leere Betonboden war doch sehr hart, obwohl die „Greenhorner“ wahrscheinlich noch nicht so wirklich wussten, was auf sie zukommt.

Von Ukemi oder Ippon-seoi-nage hatte schliesslich keiner je etwas gehört. Irgendetwas Mattenähnliches musste her. Die ersten Matten waren aus Kostengründen selbstgebastelt und man stelle sich die Materialien dazu vor: Auf den Betonboden kam eine Schicht Schaumstoff und darauf Novopan. Alle aktiven Kampfsportler können sich nun gut vorstellen, welche Härte für diese Trainings nötig waren!

Unterdessen fanden sich total 9 sportinteressierte Kollegen, die sich zur Gründungsversammlung am 7. April 1966 zusammen fanden im Hause von Ruedi Hobi, Oberheiligkreuz. Ni-Shuto Zürich-Heiligkreuz war geboren (= Aussenclub Ni-Shuto Zürich, Präsident Jean Bärtsch).

Der Trainingsbetrieb konnte beginnen. Vorerst beschränkte man sich auf Judo. Die Schulung war folgendermassen: Jean Bärtsch zeigte die Fallschule und einen Wurf, basta. Dies und nur dies wurde darauf trainiert, trainiert, trainiert. Mit eiserner Disziplin, bis die Technik beherrscht wurde.

2 Wochen später die nächste Lektion durch Jean Bärtsch mit weiteren Techniken in kleinen Dosen.

Das Training geht weiter wie oben beschrieben.

Das zeigt, wie seriös und von Grund auf die Technik erlernt und daran gefeilt wurde.

Die interessante und vielleicht auch etwas geheimnisvolle Trainiererei im Hause Hobi lockte weitere Sportler an.

Durch ein rigoroses Auswahlverfahren wurden Interessierte zuerst probehalber aufgenommen, was auch mit dem Platzangebot zu tun hatte.

Um auch bleiben zu können, galten folgende Bedingungen: regelmässiger Trainingsbesuch und striktes Einhalten der Regeln des Clubs. Wer zuwider handelte, wurde kurzerhand ausgeschlossen.

Das Geschehen im Club wurde durch das Abhalten von 3 Versammlungen pro Jahr organisiert und kontrolliert. Es waren die HV im Januar, im Mai die Maiversammlung, die Herbstversammlung im Oktober.

Die Grösse des Dojos begrenzte die Anzahl Trainierender ebenfalls.

Man war bestrebt, diesen Club seriös und von Grund auf gut aufzubauen mit wirklich Interessierten.

1969 wurde der Platz immer knapper und ein grösseres Dojo wurde gesucht. Zum Glück hatte Ruedi Hobis Nachbar, Ruedi Ackermann, eine alte Scheune, die zu haben war. In aller Stille mit reinem Eigeneinsatz wurde die Scheune umgebaut und ein schönes Dojo stand ab sofort zur Verfügung. Um sich nun Original Matten zuzulegen, waren die Mitglieder bereit, vorübergehend einen höheren Mitgliederbeitrag zu bezahlen, um das von Ni-Shuto gewährte Darlehen für die Matten, so schnell als möglich wieder zu tilgen.

Das nächste Problem zeigte der Winter, denn ohne Isolation war die Scheune sehr kalt. Da stellte ein weiterer Heiligkreuzer, Max Ackermann, einen Schopf, der zu seinem Schreinereibetrieb gehörte, zur Verfügung. Dort war es doch etwas wärmer.

Innovativ bot man Einführungskurse an, die als Bedingung zum Eintritt in den Club besucht werden mussten.

Durchgeführte Wettkämpfe fanden zum grössten Teil im Saal des Vereinslokals Hotel Kreuz, Heiligkreuz statt.

Prominente Besucher konnten sogar in Heiligkreuz im Training begrüsst werden, so:

  • Eric Hänni, Silbermedaillengewinner an der Olympiade in Tokyo
  • Jürg Röthlisberger, Bronzemedaille an der Olympiade in Montreal, Goldmedaillengewinner Olympiade in Moskau

Durch die immer grösser werdende Schar an Mitgliedern musste nun ein grösseres Lokal gefunden werden.

Im Jahre 1973 stellte die Schule Heiligkreuz einen Kellerraum im Schulhaus Heiligkreuz zur Verfügung.

Kurz darauf zog man dann um in den Estrich desselben Schulhauses. Der Estrich wurde in 1200 Frondienststunden und mit einigem Einsatz an Geld sehr schön zu einem ansprechenden Dojo ausgebaut. Das einzige Problem war die thermische Isolation, die aber bei einer Gesamtsanierung 1991 nachgeholt wurde.

Eigentlich positiv, aber auch mit viel Arbeit verbunden, wurde wegen der steigenden Anzahl Mitglieder der Raumbedarf wieder grösser. Gefunden hatte der Vorstand etwas Passendes im Untergeschoss der sarganserländischen Buchdruckerei in Mels. Im September 1995 begann man mit dem Umbau und Ende Dezember 1995 war das Dojo bezugsbereit. Das Dojo im Schulhaus stand aber auch noch zur Verfügung. Das Angebot war nun auch grösser geworden, indem man auch Ju-Jitsu erlernen und trainieren konnte. Gerade Frauen und Mädchen interessierten sich sehr dafür.

Der Raumbedarf der Schule Heiligkreuz bedeutete für das Dojo im Schulhaus Heiligkreuz das Ende, will heissen, wieder einmal musste sich der Vorstand nach einem neuen Dojo umsehen.

Des Einen Leid, des Andern Freud könnte man sagen, denn durch die Schliessung der omag in Mels, wurden Raumressourcen geschaffen und da griff der Vorstand zu.

Im Untergeschoss der ehemaligen omag konnte ein grosszügiger Raum gemietet werden, inkl. WC-Anlagen im Parterre und ein Raum für den späteren Einbau von Duschen. Mit wiederum x-fachen Frondienststunden entstand dabei unser jetziges schönes Dojo, in welchem aktuell ca. 60 Sportlerinnen und Sportler (Kinder und Erwachsene) regelmässig trainieren.

Im Jahre 2003 wurden die Statuten neu überarbeitet und der neue Name des Clubs verankert:

Judo- und Ju-Jitsuclub Ni-Honto Heiligkreuz